Schutz für Motorradfahrer

Ein ganz wesentlicher Baustein der Verkehrssicherheit ist der Schutz von Motorradfahrern. Die Unfallschwere von stürzenden Motorradfahrern kann durch den Einbau von Unterfahrschutzholmen wesentlich reduziert werden.

Die Gütegemeinschaft hat mit der „Eco-Safe MPS“ eine nach DIN CEN/TS 17342 (früher: DIN CEN/TS 1317-8) für aufprallende Motorradfahrer geprüfte Ausführung mit Unterfahrschutz entwickelt. Die Bezeichnung „MPS“ steht dabei für „Motorcyclist Protection System“. Das System erfüllt die Geschwindigkeitsklasse C60 und die Anprallheftigkeitsstufe II nach dieser Norm.

Die Langzeitbeobachtung an mit Unterfahrschutz nachgerüsteten Kurven ausgewählter Motorradstrecken zeigt, dass dort bei Motorrad-Alleinunfällen an einen Unterfahrschutz bis dato noch kein Motorradfahrer zu Tode gekommen ist und zudem die Verletzungsschwere erheblich sinkt. Für Pkw-Insassen ergeben sich infolge der Nachrüstungen keine Sicherheitsnachteile. Dementsprechend positiv fällt die Gesamtbilanz aus. Die Nachrüstung eines Unterfahrschutzes weist somit einen Nutzen-Kosten-Faktor von über zehn auf, was für eine Ausweitung dieser Maßnahme auf Landstraßen im Umfeld typischer Motorradstrecken spricht.

Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) und die Deutsche Verkehrswacht machen sich gemeinsam mit den Ländern stark für den Einsatz von Unterfahrschutzsystemen. Dazu wird eine rasche Verausgabung von Bundesmitteln für entsprechende Verkehrssicherheitsmaßnahmen angestrebt. Die Gütegemeinschaft empfiehlt, einen Unterfahrschutz auf Motorradstrecken auch präventiv – ohne bisherige Unfallauffälligkeit – an vorhandenen Schutzeinrichtungen zu installieren. Diese Empfehlung basiert auf vorliegenden Erkenntnissen zur Wirksamkeit von Schutzplanken mit Unterfahrschutz und entspricht dem Merkblatt zur Verbesserung der Straßeninfrastruktur für Motorradfahrende (MVMot), Ausgabe 2021.