Über Lochbleche

Harmonie durch Präzision

Die praktischen Einsatzmöglichkeiten

Gelochte Bleche kommen in vielen Brachen und Bereichen zum Einsatz. Die Bandbreite reicht dabei von der Metallverarbeitung über den Maschinen- und Fahrzeugbau, die Elektroindustrie, die Energiewirtschaft, die Nahrungsmittelindustrie, den Hoch- und Tiefbau bis hin zu Außen- und Innenarchitektur und Kunstgewerbe.

Lochbleche sind transparent und dekorativ

Sie schaffen in Verbindung mit direkt oder indirekt einfallendem Licht besondere Gestaltungsmöglichkeiten in der Innendekoration wie auch in der Werbemittelindustrie.

Lochbleche sieben, klassifizieren, filtern und dosieren

Lochbleche werden auch als Rasten, Siebe, Kollergangsplatten oder Schüttelböden eingesetzt. Sie sieben und trennen Trockenschüttgüter unterschiedlicher Körnung und ermöglichen Abscheidungsprozesse zwischen festen und flüssigen Substanzen. Sie filtern und scheiden flüssige Produkte unterschiedlicher Konsistenz voneinander. Oder sie dienen als stabilisierende, tragende, umhüllende Elemente für Filter in Verbindung mit Folien, Filterpapieren, Filzgewebeplatten oder Sand. Sie werden als Brunnenrohre im Wasserbau eingesetzt und als Filterelemente in Meerwasserentsalzungsanlagen. Lochbleche zerteilen, regulieren und dosieren Wasser und andere Flüssigkeiten. Und Lochbleche kennzeichnen durch variable Lochformen und Größen zum Beispiel Automobile, Maschinen und Geräte als Service-Information oder zur fälschungssicheren Identifikation.

Herstellungsweise

Gelochte Bleche werden von Spezialbetrieben mit jahrzehntelanger Erfahrung gefertigt, in Großserien vom Coil oder als Tafel für Einzelaufträge nach Zeichnung, Skizze oder Muster sowie Sonderabmessungen. Hergestellt werden Lochbleche auf Schritt- bzw. Streifenpressen oder auch Breitpressen mit unterschiedlichen Werkzeugbreiten. Solche Lochpressen arbeiten mit einem Druck bis zu 500 Tonnen. Elektronische Steuerungen sorgen dabei für höchste Genauigkeit.

Entsprechend den vielfältigen Anforderungen an Lochformen-, weiten und -teilungen und aufgrund ihrer langjährigen Erfahrungen halten die Herstellerbetriebe eine Vielzahl von Werkzeugen vorrätig.

Ideen brauchen Normen

Lochbleche, Lochplatte, gelochtes Blech

Der Begriff "Lochplatte" ist in den neuesten Ausgaben der DIN 24 041 und DIN 4185 Teil 2 enthalten. Er löst damit den bisherigen Begriff "Lochblech" ab. Trotzdem verwenden die Hersteller auch weiterhin die Begriffe "Lochbleche" oder "gelochtes Blech".

Definition

Eine Lochplatte nach DIN ist eine Platte (Blech, Tafel usw.) mit gleichartigen Öffnungen (Löchern) in regelmäßigen Anordnungen, die z.B. durch Stanzen, Bohren, Fräsen oder andere Verfahren hergestellt werden. Abweichend von diesen Normen werden auch Lochplatten mit unregelmäßigen Löchern und Anordnungen hergestellt. Das gestanzte regelmäßige Muster (Lochung) ist also das charakteristische Merkmal eines Lochblechs.

Lochformen

Die einfachsten Lochformen sind das Rundloch, das Quadratloch und das (gleichseitige) Dreieckloch. Während das Dreieckloch nur als Zierloch Verwendung findet, haben sich das Rundloch und das Quadratloch als die zwei gebräuchlichsten Lochformen durchgesetzt. Von diesen beiden Formen abgeleitet, findet auch das Langloch mit abgerundeten Enden oder als Rechteck immer häufiger Verwendung. Mehr als 80 Prozent aller Lochbleche haben Rund-, Quadrat- oder Langlöcher. Diese Lochformen sind daher im Programm jedes Lochblechherstellers zu finden.

Informationen

Weitere Informationen zu den DIN-Normen für Lochplatten und den unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten erhalten Sie über den Arbeitskreis Lochblechhersteller im Industrieverband Stahlverarbeitung e.V.

Formen durch freie Zonen

Ungelochter Rand, ungelochte Streifen, ungelochte Zonen

Der wesentliche Vorteil des Lochbleches beispielsweise gegenüber dem Streckgitter oder Wellengitter besteht darin, daß das Lochblech mit einem ringsrum ungelochten Rand hergestellt werden kann, also bereits einen "Rahmen" hat, wodurch zum Teil erhebliche Kosten eingespart werden können.

Bei der Fertigung auf Streifenpressen wird an einer Stelle immer ein ungelochter Rand benötigt, um das Blech aufspannen zu können. Um Werkzeugschäden zu vermeiden, wird von den Herstellern auch bei der Fertigung auf Breitpressen mindestens ein "kleiner" ungelochter Rand ringsrum gefordert. Diese Ausführung haben in der Regel alle am Lager geführten Lochbleche.

Bei der Fertigung vom Band, bei der das Band gelocht und anschließend auf Maß geschnitten wird, kann es dagegen vielfach günstiger sein, an den Schnittstellen keinen Rand zu haben, d.h. der Schnitt geht durch die Lochung (ohne Rand).

Selbstverständlich ist es auch möglich, Lochbleche ringsrum ohne Rand herzustellen. Oft werden solche Bleche aus größeren Formaten herausgeschnitten. Bei der Anfrage bzw. Bestellung von Lochblechen ist es daher wichtig, anzugeben, ob die Bleche mit Rand oder ohne Rand sein sollen, bzw. welche Seite mit oder ohne Rand sein soll.

In der DIN 4185 wird der ungelochte Rand als "Abmessung zwischen den Lochrändern der äußeren Lochreihen und Plattenaußenkanten, rechtwinklig zu diesen gemessen." Dabei ist zu beachten, daß der ungelochte Rand nicht von der Lochmitte, sondern vom Lochrand aus gemessen wird.

Lochbleche können auch mit ungelochten Streifen und Zonen hergestellt werden. Während ungelochte Streifen durch Auslassen einiger Stempel im Werkzeug bzw. durch Leervorschübe erreicht werden können, müssen ungelochte Zonen, sofern sie sich innerhalb des Lochfeldes befinden, mit gesteuerten Werkzeugen oder durch doppeltes Aufspannen bzw. doppeltes Lochen hergestellt werden, was zusätzliche Werkzeug- bzw. Fertigungskosten hervorrufen kann.

Dekorative Transparenz

Lochbleche sind transparent und dekorativ

Gelochte Bleche bieten in ihrer fertigungstechnischen Variationsbreite ein vielfältiges Anwendungsspektrum. Ob als hauchdünne Strahlenschutzfolie in einer Mikrowelle, ob als dekoratives Gestaltungselement in der Architektur oder auch als Schallschutzwand an einer Autobahn, Lochbleche ermöglichen technische Lösungen, die effektiv und gleichzeitig ästhetisch sind.

Qualitätsmerkmale

Ausdruck der Qualität eines Lochbleches können je nach Verwendungszweck folgende Kriterien sein: Exaktheit des Lochmusters, Einhaltung vorgegebener Toleranzen, Ebenheit bzw. Planheit der Lochplatte, Genauigkeit der Weiterverarbeitungsstufen. Wichtig sind ferner: fach- und normgerechte Lieferung sowie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Know-how und Wendigkeit bei der Erfüllung individueller Wünsche.

Weiterverarbeitungsverfahren beim Hersteller oder Verwender

Lochbleche können mit praktisch allen Fertigungsverfahren weiterverarbeitet werden. Die meisten Lochblechhersteller sind in der Lage, ihr Produkt auch in weiterverarbeiteter Form zu liefern. Als Bearbeitungsverfahren kommen u.a. in Frage: Umformen durch Tiefziehen, Drücken, Stanzen, Stauchen, Biegen, Runden, Abkanten, Profilieren oder Bördeln; Zuschneiden durch Schneiden bzw. Scheren, Sägen, Brenn- bzw. Plasmaschneiden; Spangebende Formung durch Bohren, Hobeln, Schleifen, Drehen, Fräsen; Oberflächenbehandlung durch Bürsten, Beizen, Entfetten, Polieren, Strahlen mit Quarzsand und Glas; Fügen durch Nieten, Schrauben, Bördeln, Falzen oder durch Schweißen, Löten, Kleben; Beschichten und Überziehen durch Tauch- oder Spritzlackieren, Pulverbeschichten, Galvanisieren, Feuerverzinken, Emaillieren, Gummieren und Bekleben.

Vielfalt im täglichen Leben

Lochbleche schützen, schirmen ab, umhüllen

z.B. feste Stoffe bei Wasch-, Färbe und Aufbereitungsprozessen. Sie gestatten kontrollierenden Einblick und Abführung überschüssiger Wärme und verhindern gleichzeitig das Hineingreifen in sich bewegende Maschinenteile. Weiterhin erfüllen Lochbleche Schutzfunktionen als Trennwände, Tore, Balkongitter oder Treppengeländer, häufig in Verbindung mit Beton- und Stahlkonstruktionen.

Lochbleche helfen Schall zu dämmen

Sie dienen als Trägerelemente für Absorptionsplatten aus Stein- oder Glaswolle und werden als Schallschutzwände an Autobahnen, in Fabrikationshallen und in Büros benötigt. Sie finden Einsatz bei Schallschluckdecken und -kabinen, in Schallschutzgehäusen und -kapseln für Maschinen, Kompressoren, bei der Innenauskleidung von Eisenbahnwagen und Telefonkabinen, in Ventilatorengehäusen, Schalldämpfern usw. Umgekehrt können sie aber auch als schalldurchlässige Medien Verwendung finden, wie z.B. in der Radio- Phono- und TV-Industrie.

Lochbleche dienen zum Lüften, Trocknen, Rösten...

z.B. bei Getreidedarren, im gesamten landwirtschaftlichen und industriellen Mühlenwesen, sie helfen als Lüftungsgitter das Überhitzen von Motoren und Maschinenteilen zu vermeiden. Sie werden als tragende Böden bei der Heißlufttrocknung von Keramik u.a. eingesetzt, finden Einsatz als Röstböden in Kaffeeröstereien, als Lüftungsgitter in Fensteröffnungen und Türen, als Regalböden usw.

Lochbleche tragen...

z.B. als Trittroste und Laufstege, als Bodenplatten im Schwerlastverkehr, auf unbefestigtem Boden im Tiefbau und auf Feldflugplätzen. Sie werden als Kabelbahnen und Kabeltrommeln in der Elektroindustrie eingesetzt, finden Verwendung für Stühle, Tisch, Tabletts, als Zwischenwände im Innenausbau, als Grundaufbauplatten für Rundfunkgeräte und Apparate aller Art bis hin zu Bauteilen für den Bastlerbedarf.

Mit den hier aufgeführten Beispielen sind die Einsatzmöglichkeiten von Lochblechen bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Durch die Kombination verschiedener Eigenschaften teils sogar widersprüchlicher Natur, wie hohe Stabilität bei geringer Masse und großer Transparenz, und die Wahlmöglichkeit zwischen den verschiedensten Materialien, erschließen sich dem Lochblech immer wieder neue Anwendungsmöglichkeiten.